Seien wir ehrlich, wir alle haben es, nicht jeder ist sich dessen bewusst und in vielen Fällen ist es schemenhaft, doch es ist da: Das Bild. Das Bild jenes Partners, jener Personen, die wir in unserem Umfeld haben wollen. Wir haben eine Vorstellung von ihrem Humor und ihrem Aussehen, natürlich alles abhängig davon, ob das Freunde sein sollen oder eine Beziehung, nur eine Affäre oder Ernsteres. Aber im ersten Moment, in dem wir eine Person sehen mit den Faktoren, die sie unveränderlich hat und insbesondere denen, die sie ändern kann, und sei es nur die Frisur, beginnt der Prozess des Filterns. Dieser Prozess führt uns dazu einzustufen inwieweit diese Person in unser Leben gehört und wenn sie es überhaupt tut, dann auf welche Art und Weise. Während wir dann ins Gespräch kommen werden immer mehr und mehr Dinge klarer und das Puzzle des Menschen fügt sich zu einem gesamten Bild zusammen und irgendwann müssen wir entscheiden, ob dieses Bild auch tatsächlich unser Bild ist.

Diesem Gedanken muss jedoch noch einiges angefügt werden. Zuerst einmal suchen wir nicht nach dem einen Bild, viel eher sind Menschen wie Gemälde in einem gigantische Hermitage und wir haben gar nicht die Zeit alle ausführlich zu betrachten, also suchen wir die aus die aus der Ferne ansprechend sind und betrachten sie genauer und sie könnten uns gefallen. Es wäre ja auch kein Vergehen, sich ein solches Bild ins eigene Wohnzimmer zu hängen, wäre sehr persönlich, aber eben auch ein deutliches Signal. So also entscheiden wir meistens unterbewusst wo es die Menschen in unserem Leben hinführt und welche Bedeutung sie für uns haben. Zum zweiten ist aber die Gesellschaft uns grad ein arger Gegner der durch Generalisierungen versucht der Diskriminierung Herr zu werden, dies jedoch mit dem hohen Preis menschlicher Individualität bezahlt. Und ich will meine Individualität nicht aufgeben und ich genieße die Individualität aller anderen Menschen, weil sie mir aufzeigen welche Vielfalt menschliche aber auch allgemeine Existenz bietet.

Insofern ist es kein vergehen sich ein Bild zu machen, es ist auch kein vergehen zu wissen wie es aussieht, es ist noch nicht einmal ein vergehen eine Person auf Basis dieses unpassenden Bildes abzulehnen, falsch wäre es hingegen einem falschen Moralismus folgend jemanden in sein Leben zu lassen der da nicht hingehört, das wäre unfair sich selbst gegenüber eben weil es Zwang ist aber es wäre noch unfairer der anderen Person gegenüber weil sie ja widerwillig in dieses Leben gelassen wurde. Und während Worte lügen können, kann es unser Unterbewusstsein nicht. Es wird uns immer wieder zeigen, dass etwas in der Kommunikation dieser zwei nicht gestimmt hat bzw. immer noch nicht stimmt. 

Wir sollten auch nicht auf maximalen Druck hinaus versuchen Kontakte aufzubauen sondern lieber mehr neue Menschen kennen lernen, ein gesundes Filtern hilft uns allen, denn wenn wir endlich ehrlicher zu uns selbst und denen um uns herum sind und uns auch eingestehen dass es nicht passt werden wir häufiger und vor allem schneller auf die Menschen treffen die zu und gehören, selbst wenn dies das Ende einer Affäre, das Ende einer Freundschaft oder gar das Ende einer Beziehung ist.

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